Die zweite Vorlesung starteten wir mit einem kurzen Rückblick zu unseren Interessen und Erwartungen. Ich schätze es, dass die Dozenten unsere Hintergründe in der Unterrichtsgestaltung berücksichtigen möchten und versuchen werden, auf unsere Interessen einzugehen.

Versionskontrolle mit Git

Nach dem ich nach der ersten Vorlesung etwas enttäuscht über die Inhalte zu Git war, wurde ich heute positiv überrascht. Denn die Versionskontrolle mit Git ging in eine zweite Runde!

Wir verglichen unter anderem die Unterschiede von GitHub zu GitLab:

  • Bei beiden Plattformen handelt es sich um Versionskontrollsysteme zur Verwaltung von Quellcode in der Software-Entwicklung. 1
  • Es findet sich zwar auf beiden Plattformen Open Source Software, doch lediglich GitLab (in der Community Edition) ist selbst Open Source.
  • GitHub hat eine grosse Anzahl Nutzende, weshalb es zwischenzeitlich auch von Microsoft übernommen wurde., GitLab stammt hingegen von einem IT-Startup. 1
  • GitHub gilt als stabilere und leistungsfähigere Plattform. Jedoch ist die Installation der Plattform auf einem eigenen Server bei GitHub kostenpflichtig. 1

Natürlich gäbe es noch viele weitere Unterschiede, welche den Rahmen dieses Beitrags aber sprengen würden.

Nach der Installation von Git auf unserer virtuellen Maschine haben wir als Übung unser Lerntagebuch genommen und gemeinsam an einem Repository gearbeitet. Dabei sollten wir die Links zu unseren Lerntagebüchern im gemeinsamen Repository ablegen. Es hat alles gut funktioniert, ich konnte meinen Link ebenfalls einfügen und mit einer Notiz zur Änderung wieder hochladen (commit) und somit eine Anfrage zur Übernahme (pull request) stellen.

Metadatenstandards MARC21 und Dublin Core

Anschliessend ging es weiter mit der Funktion und dem Aufbau von Bibliothekssystemen. Wir behandelten als Erstes Metadatenstandards in Bibliotheken. Metadatenstandards kenne ich nur aus der Theorie zu Beginn des Studiums. Deshalb war dieser praktische Einblick sehr spannend für mich.

MARC21

  • MARC21 verwendet noch Nummern anstelle Feldtiteln, weshalb es zukünftig voraussichtlich von BIBFRAME, einem auf RDF basierenden Datenmodell abgelöst wird. BIBFRAME baut auf Linked Data auf.
  • Weltweite Verwendung für das Katalogisieren in der Bibliothek und den Austausch von Metadaten (KOHA basiert ebenfalls auf MARC21)
  • Felder nicht selbsterklärend, ohne Katalogisierungserfahrung nur schwer interpretierbar
  • MARC21 ist sehr umfangreich

MARC21-Beispiel
MARC21-Beispiel 2

Dublin Core

  • simpler im Verständnis
  • generisches Metadaten-Format, auch in anderen Bereichen als der Bibliothek im Einsatz
  • 15 core elements (Kernfelder) (z.B. identifier, format, type etc.) im Einsatz

Dublin Core-Beispiel
Dublin Core-Beispiel 3

Einführung KOHA

KOHA ist ein weltweites Open Source Projekt. Wir installierten KOHA als unser eigenes Bibliothekssystem auf unseren Virtuellen Maschinen über die Shell. Dafür mussten wir zuerst eine Paketquelle hinzufügen und die Datenbank MariaDB installieren. Das Ganze funktionierte bei mir gut. Ich war überrascht, wie gewohnt ich bereits im Umgang mit der Shell wurde und wie leicht es mir fiel

Ich verstehe endlich einige der Shell-Befehle so richtig. Bisher habe ich die einfach ohne grosses Hinterfragen abgetippt. Sudo apt update aktualisiert quasi die verfügbare Softwareliste. Der Zweck hinter diesem Befehl war mir vorher unbekannt. Sudo verlangt auch immer die Administratorenrechte, weshalb hier meistens ein Passwort eingegeben werden muss.

Am Ende der Vorlesung lief meine KOHA-Bibliothek bereits einwandfrei und ich konnte als Hausaufgabe die Grundkonfigurationen fertigstellen und meine Bibliothek einrichten.

Auszug aus der Bibliothek_ck
Auszug aus der Bibliothek_ck

Begriffe

  • Open Source: Unter Open Source bezeichnet man Software, wo der Quelltext öffentlich einsehbar ist. Er kann geändert und genutzt werden, dies sogar meist kostenlos. 4

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Quellen